Lebensraum & Verhalten


  • natürlicher Lebensraum
  • Verhalten
  • Schwanzabwurf
  • Häutung
  • Geschlechtsunterschiede
  • Paarung & Eiablage

natürlicher Lebensraum

Leopardgeckos besiedeln einen Teil des größten Kontinents der Erde, Asien. In Ländern wie dem Irak, Iran, Turkmenistan, Afghanistan, Pakistan, Syrien, der Türkei und Indien sind sie verbreitet. Sie bevorzugen halbtrockene bis trockene Lebensräume wie felsige Steppen, Fels- u. Halbwüsten, Graslandschaften und Gebirge. Als wechselwarme Tiere sind Leopardgeckos nur bedingt in der Lage ihre Körpertemperatur selbst zu regulieren und Wärme zu produzieren. Damit ihre Körperfunktionen optimal funktionieren, sind sie abhängig von der Temperatur in ihrer Umgebung. In ihrem natürlichem Lebensraum gibt es heiße Sommer mit kühlen Nächten und auch sehr kalte Winter. Während dieser Zeit ziehen sich die Leopardgeckos in Höhlen zurück und halten Winterruhe.

Leopardgeckos sind Bodenbewohner die jedoch sehr gut klettern können. Sie erklimmen kleine Felsen, dessen Spalten sie tagsüber als Verstecke nutzen, in denen sie schlafen. 

Verhalten

Leopardgeckos sind dämmerungs- und nachtaktive Reptilien. Tagsüber schlafen sie in Felsspalten, unter Steinen oder in kleinen Höhlen. Wenn es dunkel wird, kommen sie aus ihren Verstecken und gehen auf Nahrungssuche. Sie jagen verschiedene kleine Insekten wie Grillen und Heuschrecken.

 

Leopardgeckos sind Einzelgänger, weibliche Tiere tolerieren sich jedoch, wenn das Nahrungsangebot ausreichend ist und sie die Möglichkeit haben sich jederzeit aus dem Weg zu gehen. Eine Vergesellschaftung ist somit möglich. Findet man die Leopardgeckos gemeinsam in einer Höhle, suchen sie nicht etwa die Nähe zueinander, sondern empfinden diesen Platz grade als optimal für ihre jeweiligen Bedürfnisse in Bezug auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Männliche Tiere bekämpfen sich, wenn sie sich begegnen. Die Rivalen zeigen Drohgebärden wie das Vibrieren des Schwanzes und versuchen groß zu wirken, indem sie ihre Beine durchdrücken. Durch einen Kampf können sich die Leopardgeckos stark verletzen und im schlimmsten Fall kann dies zum Tod eines der Tiere führen.

Schwanzabwurf

Fühlen sich Leopardgeckos bedroht, kann es passieren, dass sie ihren Schwanz abwerfen, um ihren Feind zu verwirren, von sich abzulenken und gegebenenfalls zu entkommen. Der abgeworfene Schwanz zappelt noch eine Weile und zieht so die Aufmerksamkeit der Fressfeinde auf sich. Der Schwanz des Leopardgeckos wächst innerhalb einiger Wochen nach, schwächt das Tier jedoch, da dieser als Fettspeicher dient. Das sogenannte Regenerat sieht anders aus, es ist rübenförmig, nicht mehr so schön gezeichnet wie vorher, glatt und kaum geschuppt.

Sind die Tiere den Umgang durch den Menschen gewöhnt, passiert es während der Haltung im Terrarium doch recht selten, dass ein Leopardgecko seinen Schwanz abwirft. Dennoch sollte man sie niemals daran hochheben. 

Häutung

Leopardgecko (rechts) kurz vor der Häutung
Leopardgecko (rechts) kurz vor der Häutung

Leopardgeckos wachsen, wie auch andere Reptilien, ein Leben lang. Weil ihre Haut nicht mitwächst, müssen sie sich von Zeit zu Zeit häuten. Dies geschieht bei einem gesunden Leopardgecko in großen Stücken innerhalb weniger Stunden, dabei reiben sie ihren Körper an groben Oberflächen und/oder ziehen sich in feuchte Höhlen zurück, um den Vorgang zu unterstützen. Bekommt das Tier dann einen Fetzen der Haut mit dem Maul zu fassen, wird diese Stück für Stück abgezogen und gefressen. Zu Beginn der Häutungsperiode wirkt die Haut milchig und blass, steht sie dann unmittelbar bevor, sieht das jeweilige Tier fast weiß aus. Oftmals vollziehen die Leopardgeckos diese Prozedur während ihrer Aktivphase in der Nacht, weshalb der Halter die Häutung selten beobachten wird.

Im allgemeinen benötigen Leopardgeckos bei der Häutung keine manuelle Hilfe, es kann jedoch vorkommen, dass Reste der Haut, vor allem im Bereich der Zehen und des Schwanzes, zurückbleiben. Dies kann zum Absterben der betroffenen Region führen, weshalb es in diesem Fall ratsam ist, seinen zu pflegenden Leopardgecko die Hautreste mit Hilfe von lauwarmen Wasser vorsichtig zu entfernen.

Leopardgecko mit milchig blasser Haut zu Beginn der Häutungsperiode
Leopardgecko mit milchig blasser Haut zu Beginn der Häutungsperiode

Geschlechtsunterschiede

Unterseite eines männlichen Leopardgeckos  mit Präanalporen und Hemipenestaschen
Unterseite eines männlichen Leopardgeckos mit Präanalporen und Hemipenestaschen



Adulte männliche Leopargeckos sind größer und kräftiger als weibliche Tiere und haben einen breiteren Kopf und Nacken. Die Weibchen weisen im Allgemeinen eine kleinere und schmalere Gestalt auf. Auf der Bauchunterseite zwischen den Hinterbeinen kann man eine V-förmige Reihe Poren (Präanalporen) erkennen, die bei den weiblichen Tieren zwar auch vorhanden, aber weniger ausgeprägt sind. Bei den Männchen befinden sich außerdem am Schwanzansatz Schwellungen, die sogenannten Hemipenestaschen, in denen sich die beiden Hemipenes befinden.

> Bild (Unterseite eines weiblichen Leopardgeckos) folgt <

Paarung & Eiablage

Leopardgeckos erreichen bereits in einem Alter von 9 - 12 Monaten die Geschlechtsreife. Ein paar Wochen nachdem sie die Winterruhe beendet haben, beginnt bei ihnen die Paarungszeit. Durch Duftstoffe, die von den Tieren abgegeben werden, können die Leopardgeckos ihre Artgenossen und deren Geschlecht erkennen und unterscheiden. Hat ein Männchen ein Weibchen in seinem Territorium ausfindig gemacht, zeigt er sein Interesse mit starken Vibrationen der Schwanzspitze an. Das weibliche Tier reagiert darauf mit seitlichen Schlängelbewegungen ihres Schwanzes und hält diesen dabei aufrecht nach oben gerichtet.

Kommt es zur Paarung, fixiert das Männchen seine Auserwählte mit einem Nackenbiss, umschlingt sie dabei mit einem seiner Hinterbeine, wobei das Weibchen ihren Schwanz leicht anhebt, und vollzieht den Akt. Die Leopardgeckos können sich bei der Paarung kleinere Verletzungen der Haut zuziehen, selten kommt es dabei aber zum Abwurf des Schwanzes. Weibliche Leopardgeckos können den Samen des Männchens über einen längeren Zeitraum speichern, so dass eine einzige Paarung genügen kann, um die gesamte Paarungszeit über befruchtete Eier zu produzieren. 

Die Weibchen müssen nun während der Trächtigkeit ausgewogen ernährt und häufiger gefüttert werden. Die ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen ist unabdingbar.

 

Die Eiablage erfolgt etwa 3 - 4 Wochen nach der Paarung. Die weiblichen Leopardgeckos müssen im Terrarium unbedingt einen geeigneten Eiablageplatz in Form einer Wetbox zur Verfügung gestellt bekommen, denn dort legen sie ihre Eier in grabfähiges feuchtes Substrat und verscharen sie mit den Hinterbeinen. Findet der weibliche Leopardgecko keinen geeigneten Platz, kann es zur sogenannten Lagenot kommen, an der ein Leopardgecko im schlimmsten Fall stibt.  In der Regel legt ein Weibchen zwei Eier. Diese Eier sollten zur Inkubation aus dem Terrarium entfernt werden, da Leopardgeckos kannibalistisch veranlagt sind und die kleinen frisch geschlüpften Babys möglicherweise verspeisen.

Die Jungtiere kämpfen sich unter kontrollierten Umständen nach ca. 40 - 65 Tagen aus ihrer Eierschale. Kurz vor dem Schlupf beginnt das Ei zu "schwitzen" und fällt eventuell leicht ein. Die Schlüpflinge sind ca. 7cm - 9cm groß und wiegen 2g - 3g. 

 

Die Inkubationstemperatur hat Auswirkung auf das Geschlecht des Tieres:

  • unter 26 °C - meist nur weibliche Leopardgeckos
  • über 32°C - überwiegend männliche Leopardgeckos
  • ca. 30,5°C - Ausgleich zwischen Männchen und Weibchen
Junges Leopardgecko-Männchen mit ca. 8g
Junges Leopardgecko-Männchen mit ca. 8g